Wein verkaufen

Wein ist eines der Kultgetränke der alkoholischen Kategorie geworden. In vielen Bundesländern hat es der Wein sogar geschafft, dem Bier seinen Rang abzulaufen. Dieser Trend macht sich auch in der Gastronomie deutlich bemerkbar. Denn die Gastronomen spüren deutlich, dass sich mit offenen Weinen sowie Flaschenwein deutlich mehr Umsatz erzielen lässt als mit Bier oder anderen alkoholischen Getränken. Doch damit der Weinverkauf auch in Ihrem Restaurant zu einem Erfolg wird, bedarf es einiger Vorkehrungen. Welche das sind und wie Sie Ihr Weingeschäft ankurbeln, erfahren Sie im Folgenden.

Die Zusammenstellung der Weinkarte

Die Weinkarte ist der Grundpfeiler, auf dem Ihr Weinverkauf basiert. Aus diesem Grund sollte die Karte nicht leichtsinnig zusammengestellt, sondern mit Bedacht gewählt werden. Um einen namhaften Weinverkauf zu etablieren, benötigen Sie keine Karte mit hunderten Weinsorten. Vielmehr ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Team abstimmen, welche Weine zu den von Ihnen verkauften Speisen passen können. Eine übersichtliche Karte bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen kann sich der Gast schneller entscheiden. Zum anderen haben Ihre Kellnerinnen und Kellner die Möglichkeit, sich zu jedem Wein passendes Wissen anzueignen. Denn dies ist das A und O eines guten Weinverkaufes.

Auf der Weinkarte sollten mindestens drei Weine jeder Art auftauchen. Suchen Sie sich drei Weiße, Rote und Rosé aus, die einer sehr guten Qualität entsprechen. Sollten Sie das Angebot breiter fächern möchten, gilt es, die Anzahl der Weine in gleichem Maße pro Sorte anzuheben. Somit bieten Sie jedem Gast die Möglichkeit, aus einer gleichen Palette an Weinen auszuwählen. Bei der Auswahl sollten Sie circa 60 Prozent der Weine aus dem deutschen Umland bzw. Europa beziehen. Überseeweine gehen schließlich mit einem hohen Preis einher, den es zu rechtfertigen gilt. Fühlen Sie sich von der Thematik überfordert, kann eine Fachkraft zu Ihrer Seite stehen. Lassen Sie sich beraten, welche Weine mit welchen Speisen zusammenpassen, wie Sie das Geschmackserlebnis intensiveren und welche Weine nicht zu Ihrem Konzept passen.

Geschultes Personal – Wissen über den Wein

Investieren Sie in die Ausbildung Ihrer Angestellten, fördern Sie einen regen Verkauf der Weine. Denn den Gästen ist es wichtig, sich gut beraten zu fühlen. Ihre Mitarbeitenden sollten bei der Thematik rund um die passende Weinauswahl seriös sowie sicher auftreten können, um dem Gast das Gefühl zu vermitteln, er trifft die richtige Entscheidung. Sie können sich daher für das Belegen eines Weinlehrgangs extern oder intern entschieden, diverse Weinmagazine als Pflichtlektüre anordnen oder in der Gruppe eine Schulung besuchen. Zudem kann ein Meeting mit diversen Lieferanten ein großes Spektrum an Fragestellungen abdecken sowie eine lehrreiche Zusammenkunft darstellen.
Um möglichst schnell viel Wissen über Weine anzusammeln, bietet sich eine Plattform an. Auf der-weinsnob.de erfahren Sie sowie Ihre Angestellten alles Wissenswerte rund um Weine aus aller Welt. Welcher Wein kann zu deftigem Braten kombiniert werden? Welcher Wein passt zu süßlichen Nachtischen? Wie servieren Sie Wein richtig und wie inszenieren Sie dieses Spektakel eindrucksvoll gegenüber dem Gast?
Tipp: Sind Ihre Kellnerinnen und Kellner ausreichend geschult, kann eine weitere Marketingstrategie den Weinverkauf anregen. So sollten Sie zu jedem Gericht einen passenden Wein in Ihrem Repertoire haben. Wird ein Gericht bestellt, sollten die Kellnerinnen und Kellern in höflichem sowie zurückhaltendem Ton nachfragen, ob der Gast den passenden Wein zum Gericht wünscht. Eine weitaus dauerhaftere Idee ist es, die Weine in der Speisekarte mitabzudrucken. Sozusagen als die Empfehlung des Küchenchefs. Konkrete Weinempfehlung wirken überzeugend, sodass sich der Gast entschließt einen Wein zu wählen.

Wein richtig inszenieren

Den Wein dem Gast richtig zu präsentieren sowie bereitzustellen ist eine Kunst für sich. Ihre Gastronomie sollte sich vor dem Verkauf des Weines ein ausreichendes Repertoire an Artikeln zusammenstellen, die zum Weinausschank benötigt werden. Wein sollte immer bei einer bestimmten Temperatur ausgeschenkt werden. Für jeden Wein gibt es hierzu von Weinkennern eine bestimmte Angabe. Die perfekte Trinktemperatur erreichen Sie durch einen Weinkühlschrank. Dieser sollte ausreichend Platz für die Anzahl der benötigten Weinflaschen bieten, sich leicht in der Temperatur auf die Weinsorte anpassen lassen sowie leicht zugänglich für Ihre Kellnerinnen und Kellner sein. Damit der Wein dem Gast nicht auf die Tischdecke tropft, gilt es, die Flasche mit einem hochwertigen Flaschentuch zu umhängen. Dieses fängt herunterlaufende Weintropfen ab, die nach dem Ausschank an der Weinflasche haften. Sie schützen nicht nur die Tischdecke, sondern auch die Hände des Gastes, wenn sich dieser aus der geöffneten Weinflasche einen Schluck nachschenken möchte.
Verkaufen Sie nicht nur Flaschenweine, gilt es, Karaffengläser bereitzustellen. Diese gibt es in unterschiedlichsten Größen, welche Sie passend zur Weinkarte auswählen. Von 0,25 Litern bis hin zur großen 1 Liter Karaffe sollte Ihr Bestand jedes Modell aufweisen. So können Sie sich optimal auf die Bedürfnisse des Gastes einstellen.

Gute Qualität servieren – Den Gast probieren lassen

Zwei Aspekte regen den Weinverkauf in Ihrer Gastronomie massiv an. Zum einen ist die Qualität der Weine entscheidend. Spricht sich dies herum, greifen die Gäste deutlich motivierter zu einem Glas Wein zum Abendessen. Auch wenn es Ihre Preisstruktur nicht zulässt, die teuersten Weine zu beziehen, sollten Sie keine schlechten Weine zur Verfügung stellen. Sparen ist nicht immer oberste Priorität. Greifen Sie hingegen zu günstigeren Weinen, die jedoch eine gute Qualität aufweisen. Die Auswahl eines solchen kann sehr viel Zeit und Arbeit erfordern, fördert aber das dauerhafte Geschäft rund um den Wein.
Damit sich der Gast von der Qualität Ihres Weines überzeugen kann, ohne hohe Summen auszugeben, sollten Sie Probiergrößen bereitstellen. Auf der Weinkarte empfehlen sich daher die Größen 0,1 Liter, 0,4-0,5 Liter sowie die gesamte Flasche. Doch nicht nur das Probieren der Weine wird damit deutlich stärker gefördert. Der kleinere Preis animiert die Gäste zum Probieren mehrere Weine, bis schließlich der liebste Geschmack gefunden ist.

Kein Alleingang

Ihr Weinverkauf soll erfolgreich werden? Dann gilt es, auf einen Alleingang zu verzichten. Wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit dem Lieferanten sowie Händler. Können Sie sich einen stabilen Stamm an Weinhändlern aufbauen, mit denen die Zusammenarbeit ungehindert stattfindet, profitieren Sie massiv. Denn Sie bekommen nicht nur praktische Schulungen für das Personal angeboten, sondern kosten stets neue Weinkreationen, erhalten Tipps zum Servieren sowie Präsentieren und sind gut beraten. In manchen Fällen erhalten Sie sogar die Möglichkeit, einige Stellschrauben bei der Preisfindung zu drehen. Dies wirkt sich sehr positiv auf Ihren Verkauf aus, da Sie hochwertige Weine zu günstigeren Preisen anbieten dürfen.

Titelbild: Photo by Kathy Lee on Unsplash